Wie du aus dem Gedankenkino aussteigst 

Kennst du das? Ein Gedanke nach dem anderen, ohne Pause ohne Lücke. Du hast das Gefühl, immer denken zu müssen und kannst es einfach nicht abstellen. Du musst scheinbar immer irgendwo hin, der jetzige Moment reicht nicht aus. Die Zukunft muss schnell erreicht werden, denn dort finde ich dann Zufriedenheit. Oder vielleicht doch nicht?  Fast unbemerkt schleichen sich solche Gedanken in unserem Nervensystem ein und übernehmen scheinbar die Führung. Und wir können nichts tun!  Wirklich nicht? Ich glaube schon.
Denn genauso wie wir uns das antrainiert haben, können wir uns das auch wieder abtrainieren. Und das geht zum Beispiel mit dem Prinzip der Aufmerksamkeit.
Das heißt: da wo du deine Aufmerksamkeit hinlenkst, das wächst. Und dieses Prinzip wenden wir alle, meist unbewusst, tagtäglich an. Wenn du dir zum Beispiel ein neues Auto kaufen willst, siehst du plötzlich viele Menschen, die genau dieses Auto fahren. Wenn du Single bist, siehst du überall glückliche Paare. Oder wenn du jeden Tag von steigenden Corona Infektionen liest und hörst, siehst du in jedem Menschen eine potenzielle Gefahr.

Wir Menschen haben die großartige Fähigkeit, das selbst zu steuern. Ich kann also bewusst entscheiden, was ich mir so alles reinziehen will und was nicht. Und so kannst du dir auch dein ständig laufendes Gedankenkino wieder abtrainieren. Und zwar indem du aufhörst, deine Aufmerksamkeit auf die Gedanken zu lenken. Nur wie soll das denn funktionieren?
Hierzu eine kleine Übung zum Ausprobieren:
Was siehst du jetzt gerade in diesem Moment? Siehe dich um, schaue auf die Objekte in deiner Umgebung. Von links nach rechts, von der Nähe in die Weite. 
Nun beobachte einmal, wie schnell der Verstand sich einschaltet und die Objekte benennt: Auto, Baum, Fenster, draußen, drinnen, usw. Folge dem einmal nicht. Ignoriere die Gedanken. Einfaches Sehen. Gedanken kommen wieder, erzählen Geschichten darüber. Geben den Dingen einen Namen. Beobachte das und ignoriere sie. Sei neugierig und frage dich: Welcher Gedanke wird wohl der Nächste sein? 
Und werde wieder der neutrale Beobachter. Tue so, als hättest du nichts mit den Gedanken zu tun. Sie kommen einfach und verschwinden wieder. 
Uns so kannst du einen Abstand zu den Geschichten bekommen und Aussteigen aus dem Gedankenkino. Immer wieder diesen kleinen Impuls. Immer mal wieder aussteigen und kleine Gedankenpausen einrichten. Das sorgt für etwas Entspannung im System und besseren Schlaf.